Einsatzkoordination von Rettungskräften via LoRaWANTM IoT-Netz
Johanniter und Sensor Network Services (SENS) testen am Nationalfeiertag erfolgreich neues Tracking-System.
31. Oktober 2018
Im Rahmen des jährlichen Sanitätsdienstes bei der Leistungsschau des Bundesheeres am Heldenplatz haben die Johanniter eine auf LoRaWANTM basierende Tracking-Anwendung der Firma Sensor Network Services erfolgreich getestet. Das neue System hat sich im Echtbetrieb und als wertvolle Hilfe in der Koordination von Einsätzen bewährt.
Während eines Sanitätsdienstes auf Großveranstaltungen ist die Positionsbestimmung der einzelnen Einsatztrupps eine logistische Herausforderung. Eine zeitnahe, automatische Positionsanzeige reduziert den Zeitaufwand bzw. die Komplexität im Zuge der Einsatzkoordination.
Dazu haben die Johanniter in diesem Jahr eine Tracking-Lösung auf Basis des LoRaWANTM-Netzwerks, das von der Firma SENS in Österreich betrieben wird, eingesetzt. Die Kommunikation der Tracking-Geräte über diese speziell für IoT-Anwendungen entwickelte Netzwerktechnologie ermöglicht eine Übertragung unabhängig von Mobilfunknetzwerken.
Rasche Koordination, hohe Zuverlässigkeit
„Rasche und richtige Koordination von Einsatzkräften ist eine der größten Herausforderungen im Rahmen von Großveranstaltungen. Grafische Informationssysteme, die aktuelle Positionsdaten von mobilen Fußtrupps in Echtzeit darstellen, ermöglichen das rasche Eintreffen der Rettungskräfte am Unglücksort“, beschreibt Norbert C. Hahn, Leiter des Katastrophenhilfsdienstes der Johanniter-Unfall-Hilfe die Anforderung.
„Den Einsatzmöglichkeiten von SENS sind kaum Grenzen gesetzt“, betont Geschäftsführer Andreas Novi. „Die verwendete LoRaWANTM Netzwerktechnologie bietet einzigartige Vorteile: einen besonders geringen Stromverbrauch, eine hohe Übertragungsreichweite und gute Gebäudedurchdringung. Die Endgeräte können daher, je nach Anwendungsfall, bis zu zehn Jahre ohne Batterietausch verwendet werden. Das bedeutet für den Einsatz im Rettungswesen eine hohe Ausfallssicherheit und Zuverlässigkeit.“
Dank der technisch durchdachten Lösung, welche SENS für die Einsatzführung zur Verfügung stellen konnte, war es möglich, jegliche Positionsanfragen über Sprechfunk auf ein Minimum zu reduzieren und dadurch die Effizienz bei der Disposition der Rettungskräfte zu erhöhen. SENS schließt dadurch jene Lücke, die in der Vergangenheit meist schwierig zu bewältigen war: die unmissverständliche Auskunft der exakten Position der Einsatztrupps auf Anfrage der Leitstelle. „Auf großen Freiflächen, wie zum Beispiel dem Wiener Heldenplatz, gibt es keine Hausnummern, die zur Ortung beitragen könnten. Die Position kann dann nur mehr über Rasterpläne und Satellitenbilder erfolgen“, so Hahn.
Die Johanniter zählen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern und rund 170.000 Einsätzen jährlich zu den führenden Rettungsorganisationen Österreichs. 41.000 Förderer unterstützen die Arbeit der Johanniter und ermöglichen mit ihren Beiträgen ein breites Spektrum an sozialen und karitativen Leistungen, etwa Rettungsdienst und Krankentransport, Gesundheits- und Hauskrankenpflege, betreubares Wohnen, Palliative Care, Ausbildung in Erste-Hilfe und Pflege sowie Katastrophenhilfe. Die Johanniter-Unfall-Hilfe ist ein Werk des evangelischen Johanniterordens und Mitglied der Diakonie Österreich. |